Begriffe

Zu erklären, was das Internet ist, würde diesen Rahmen hier sprengen. Dies soll auch kein Versuch sein Leuten, die sich schon länger mit dem Internet beschäftigen, Neues zu vermitteln. Mein Versuch ist es mit ein paar wenigen Worten dem Laien zu erläutern, womit er es hier zu tun hat und das auch nur auf der visuellen Seite.

  Was ist das World Wide Web?

„Das World Wide Web (von seinen Benutzern liebvoll „das Web” genannt) ist eine Sammlung von Informationen. Diese sind weltweit in Computern gespeichert, die am Internet angeschlossen sind. Jede einzelne Information im Netz wird Ressource genannt und kann über Hyperlinks mit anderen Ressourcen verknüpft werden. Auf diese Weise können Sie sich, Ihren Interessen entsprechend, einfach von Thema zu Thema bewegen. Die Verknüpfungen zwischen Ressourcen müssen keinem bestimmten Schema folgen. Sind Informationen miteinander verknüpft, beginnt das System engen Maschen oder einem Netz zu ähneln. Jede Art von Information - Text, Grafik, Audio und Video - kann eine Web-Ressource sein.

Das Web ist das größte, umfassendste und weitverbreiteste elektronische Informationssystem der Welt. Es ist beliebt. Es ist einfach zu benutzen - zu einem neuen Thema wechselt man einfach durch Tastendruck oder einen Mausklick auf eine Schaltfläche. Das web ist organisch - es gibt keine zentrale Instanz, die entscheidet, was im Web sein darf und was nicht. Das bedeutet, daß jedermann, also auch Sie, dem Web Informationen hinzufügen kann - Sie müssen lediglich Ihre Informationen auf einem Web-Server ablegen. Ein Web-Server ist ein Computer, der mit der erforderlichen Hard- und Software ausgestattet ist, um Anfragen nach Web-Ressourcen zu beantworten. Falls die von Ihnen zur Verfügung gestellten Informationen besonders nützlich sind, werden andere Leute ihre Informationen mit den Ihren verknüpfen und damit das potentielle Publikum für Ihre Informationen vergrößern. Kurzum, das Web ist die zweckmäßigste und durchschlagenste Art, um Ihre Informationen zu verbreiten.”

  „CGI mit Perl” von John Deep / Peter Holfelder

 

Web-Konzepte
  Seiten und Startseiten

„Die meisten Web-Dokumente sind in HTML geschrieben und werden Seiten genannt. Im Gegesatz zu Dokumenten auf Papier hat eine Webseite keine bestimmte Größe. Sie ist eine Informationseinheit und kann einer beliebigen Zahl von Papierseiten entsprechen.
Werden mehrere zusammengehörige Seiten in eine Web-Site gesetzt, wird ein Author üblicher Weise eine Seite erstellen, die den Startpunkt für die Erforschung der weiteren Seiten darstellt. Diese Art von Seite nennt man Startseite. Startseiten sind oft eine Kombination aus Titelseite und Inhaltsverzeichnis. Damit es einfacher wird, sie zu finden, gibt es einige Standardmethoden zum Schreiben einer Startseiten-Adresse; im Abschnitt über URLs werden diese Methoden besprochen.”

  „CGI mit Perl” von John Deep / Peter Holfelder

 

  Hypertext / Hyperlinks

„Die Verknüpfung zwischen Ressourcen nennt man Hyperlinks. Die Dokumente, die diese Verknüpfungen enthalten, sind die Hypertext-Dokumente. Der Autor eines Hypertext-Dokuments markiert darin Worte, die sich auf dazugehörige Themen beziehen und verankert die Standorte des entsprechenden Materials. Das Hypertext-Anzeigeprogramm hebt die markierten Worte vom restlichen Text ab durch Unterstreichung, verschiedene Farben oder Negativdarstellung (z.B Weiß auf Schwarz) hervor. Aktivieren Sie den Hyperlink durch Tastendruck oder Mausklick, zeigt das Hypertext-Anzeigeprogramm das Material an, auf das sich die Verknüpfung bezieht.”

  „CGI mit Perl” von John Deep / Peter Holfelder

 

  URLs

„URL (Uniform Ressource Locator) ist ein Benennungssystem, das den Standort jeder Ressource im Internet und das zum Abruf benötigte Protokoll kompakt beschreibt.”

„URLs bestehen aus drei Teilen: Name des Transfermechanismus, Name der Domäne und Pfadname.

  • Transfermechanismus-Namen bzw. Schema-Namen sind abkürzungen des Transport-Protokolls, das zum Abrufen der Ressource benutzt wird. Zum Beispiel ist http der Name für das HyperText Transfer Protocol, das zum übertragen von Web-Seiten benutzt wird. Die Namen der geläufigsten Transfermechanismen und deren Entsprechnungen werden in der weiter unten abgebildeten Tabelle aufgeführt.
  • Domänen-Namen beziehen sich auf den Computer, auf dem sich die Ressource befindet. Optional könnte dem Domänen-Namen auch eine Kombination aus Benutzername und Kennwort sowie eine IP-Anschlußnummer hinzugefügt sein.
  • Pfadnamen beziehen sich auf den Standort der Ressource innerhalb des Computers und sich aus der Perspektive des Computers geschrieben. Normalerweise handelt es sich dabei um einen vollständigen Pfadnamen.”
Abkürzung Transfermechanismus-Name
http HyperText Transfer Protocol
gopher Gopher Protocol
ftp File Transfer Protocol
file Für den Abruf von Dateien auf lokalen Systemen
news Usenet News (nur für lokalen NNTP-Zugriff)
nntp Network News Transfer Protocol
mailto E-Mail-Adresse
mid Nachrichten-Kennzeichen für E-Mail
cid Inhalts-Kennzeichen für den Hauptteil im MIME
prospero Zugriff über Prospero-Protokolle; Prospero ist ein Internetweites, virtuelles Dateisystem
telnet Interaktive Sitzung mittels Telnet
rlogin Interaktive Sitzung mittels RLogin
tn3270 Interaktive Sitzung mittels tn3270
wais Wide Area Information Server Protocol
  „CGI mit Perl” von John Deep / Peter Holfelder

 

  Client/Server-Systeme und Protokolle: Einen Sack Kartoffeln kaufen

„Das Web ist auf einem Client/Server-Modell aufgebaut. Ein Server ist wie ein Ladenbesitzer. Wie ein Kaufmann wartet er hinter der Theke darauf, daß ein Kunde mit einer Anfrage seinen Laden betritt. Ein Client ist wie ein Kunde, der in ein Geschäft geht und einen oder mehrere Artikel aus dem Prospekt nachfragt.

Clients und Server kommunizieren miteinander anhand eines gemeinsamen Protokolls. ein Protokoll ist vergleichbar mit bestimmten Sätzen einer Begrüßungsformel, die der Ladenbesitzer und seine Kunden miteinander vereinbart haben, wenn es um das Einkaufen geht. So würde der Client beispielsweise dem Server seine Anwesenheit mitteilen - genauso wie ein Kunde, der einen Laden betritt, zum Ladenbesitzer „Guten Tag, Herr Meier” sagt und ihn fragt „Wie geht es Ihnen denn heute so?” Der Server nimmt den Client zu Kenntnis und fragt ihn nach seinen Wünschen - im Laden würde der Besitzer vielleicht sagen: „Danke, alles bestens, Herr Müller, was kann ich heute für Sie tun?” Anschließend sagt der Client/Kunde „Ich hätte gerne einen Sack Kartoffeln”, und der Server/Ladenbesitzer übergibt die Ressource/Ware an den Client/Kunden „Hier sind Ihre Kartoffeln, Herr Müller. Einen schönen Tag noch”. Selbstverständlich führt das Programm keine Konversation in menschlicher Sprache. Die meisten Protokolle sind Codes, die dazu gedacht sind, auf standardisierte Weise eine sehr kleine Gruppe von Situationen effizient zu bewältigen. Das ist so, als ob die Herren Meier und Müller bei jedem Verkaufsgespräch die genau gleichen Sätze sprechen würden - ausgenommen die Bezeichnung der Ware bzw. der Dienstleistung selbst.

Das Web ist ein System ohne Gedächtnis. In Essenz bedeutet dies, daß der Server unglaublich „vergeßlich” ist. Im Gegensatz zum Ladenbesitzer, Herr Meier, wird sich der Server an keine vorangegangene Anfrage „erinnern”; selbst dann nicht, wenn diese nur Sekunden vorher gemacht wurde. Ungeachtet jeder bereits vorangegangenen, ist jede von Ihnen durchgeführte Transaktion diskret. Das hat Vor- und Nachteile. Selbst wenn Ihnen gedächtnislose Systeme nicht immer den guten altmodischen Kundenservice bieten können, so sind sie doch relativ einfach zu handhaben.”

  „CGI mit Perl” von John Deep / Peter Holfelder

 

  HTML

Oft wird davon gesprochen, daß man HTML programmiert. Im eigentlichen Sinne ist HTML aber gar keine Programmiersprache. HTML (HyperText Markup Language) ist eine Seitenbeschreibungssprache. Wem das Textdateiformat „RTF” etwas sagt, der kann sich HTML so ähnlich vorstellen. Es besteht aus einem Satz von Symbolen/Kennzeichen, welche die Struktur eines Dokumentes spezifieren ohne jedoch den Inhalt zu beeinflussen. Das Aussehen und den Inhalt der HTML-Dokumente bestimmt deren Autor. Hält man sich nun strikt an die Standard-HTML-Definitionen, dann ist man im wesentlichen in der Lage Schriftarten, Schriftattribute, Linien, Tabelle, Verknüpfungen, Grafiken, Formulare, Frames, Seiteneigenschaften und Listen darzustellen. Dies reicht für einfache Dokumente auch aus. Zunehmend besteht aber der Wunsch dynamische, sich ändernde oder auch interaktive Seiten zu gestalten. In diesen Fällen reicht HTML nicht mehr aus.

Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, daß eine Seite, die ausschließlich auf Standard-HTML basiert, in jedem Browser gleich aussieht, sehr viel größer.


 

  Java- und VB-Scripts

Ein Script ist ein Programm-Code, der im Quellcode vorliegt und bei Aufruf gelesen, übersetzt und ausgeführt wird. Scripts werden direkt in das Dokument eingebettet und stellen so zusätzliche Funktionen zur Verfügung, mit denen z.B. ein spezieller Text in der Statuszeile des Browsers angezeigt werden kann, der Inhalt von mehreren Teilen in mehrteiligen Fenstern gleichzeitig geändert werden kann, Bilder bei bestimmten Aktionen ausgetauscht werden können, Texte zu bestimmten Zeitpunkten ein- und ausgeblendet werden können und vieles mehr. Diese Scripts werden auf dem Rechner des Betrachters abgespielt. Der Vorteil von Scripts ist, daß Sie auch funktionieren, wenn Sie keine Ausführungsrechte auf dem Web-Server haben. Der Nachteil ist jedoch, daß viel ältere Browser keine Scripts verarbeiten können und auch bei den neuen die Möglichkeit besteht die Ausführung von Scripts zu unterbinden. In diesen Fällen kann nicht auf diese Sonderfunktionen zugegriffen werden und die Seite eventuell nicht korrekt angezeigt werden. Aus diesen Gründen sollte man sich vorher genau überlegen, wie und wo man Scripts einsetzt. Man sollte bei Einsatz von Scripts nicht darauf verzichten zusätzliche Inhalte in das Dokument einzufügen, die dann ausschließlich von Browsern angezeigt werden, die keine Scripts beherrschen.


 

  Java-Applets

Java-Applets sind kleine vorcompilierte (vorübersetzte) Programm, die genau wie Scripts auf dem Rechner des Betrachters abgespielt werden. Der Unterschied zu den Scripts besteht zum einen darin, daß diese Programme nicht mehr im Quell-Code vorliegen und in zusätlichen Dateien bereitgestellt werden. Zum Anderen wird im Dokument ein rechteckiger Bereich für das Applet reserviert. Dies ist dann der Arbeitsbereich des Applets. Sämtliche Einstellungen, die das Applet benötigt, werden im HTML-Dokument vorgenommen. Ansonsten gelten die gleichen Vor- und Nachteile wie für die Scripts.


 

  CGI

CGI (Common Gateway Interface) ist eine Schnittstelle zwischen Client und Server, die Ihnen erlaubt mit Programmen, die auf dem Server ablaufen, interaktiv in Verbindung zu treten. Diese Aktionen laufen meist nach folgendem Schema ab. Ihre Seite ruft anhand einer Verknüpfung oder eines Verweises ein Programm auf dem Server auf und übergibt an dieses bestimmte Werte. Diese Werte werden dann von diesem Programm verarbeitet und letztendlich eine Antwort an Ihr Dokument zurück gesendet. Diese Antwort kann veranlassen, daß eine völlig neue Seiten angezeigt wird oder auch nur Teile Ihrer Seite ergänzt werden. Letzteres ist zum Beispiel bei einem Zugriffzähler der Fall. Beim Aufruf Ihrer Seite wird hier als Grafikadresse ein Zählerprogramm auf dem Server aufgerufen und die Daten Ihres Zählers übermittelt. Als Resultat erhält Ihre Seite von dem Programm das Bild Ihres Zählerstandes. Weitere Einsatzgebiete für CGI-Programme sind die Formularbearbeitung, Datenbankverwaltung, Gästebücher und vieles mehr. CGI-Programme laufen unabhängig vom Betrachter ab und können auch in eigentlich jeder Programmiersprache erstellt werden, die Programmcode für das auf dem Server laufenden Betriebssystem erzeugt. Es ist dadurch unabhängig vom Browser und dessen Einstellungen. Der Nachteil allerdings ist, daß viele Internet-Dienstanbieter die Ausführung von eigenen CGI-Programmen unterbinden, da sie ein gewisses Sicherheitsrisko für die Daten des Servers darstellen. Bevor Sie sich also Gedanken über eigene CGI-Anwendungen machen, sollten Sie Ihren Provider fragen, ob die Ausführung von eigenen CGI-Anwendungen erlaubt ist. Es ist aber nicht unbedingt notwendig eigene Anwendungen zu erstellen, da es im Internet viele Anbieter für solche Programme gibt. So kann man Zugriffzähler und Gästebücher teils auch kostenlos und unabhängig von Ihrem Provider einrichten und nutzen.


 

  © Sven Thierfelder
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